Apfelwickler

Apfelwickler

Wenn der Apfelwickler zugeschlagen hat, ist die Ernte dahin

Die aus den abgelegten Eiern geschlüpften Larven/Raupen des grau-braunen Schmetterlings richten nicht nur im Kleingarten, sondern auch im gewerblichen Obstbau große Schäden an, und zwar auch bei Kirschen, Feigen, Pfirsichen, Walnüssen, Pflaumen, Esskastanien, Weißdorn, Aprikosen und Zwetschgen/Pflaumen.

Die Fraßgänge der Maden erkennt man meist schon von außen am kleinen Bohrloch in der Schale. Diese Gänge führen – unappetitlich mit Kot gefüllt – zum Kerngehäuse. Befallene Früchte faulen durch Bakterien- und Pilzinfektionen schnell und fallen verfrüht vom Baum. Wir konnten die frühen Äpfel unseres alten Bäumchens 2024 alle nicht verwenden. Ein Jammer.

Die ausgewachsenen Larven seilen sich später ab und verpuppen sich in der Baumborke oder in Rissen von Anbindepfählen, später schlüpfen die neuen Schmetterlinge. Bei günstiger Witterung muss man mit einer zweiten Generation dieser Schädlinge rechnen, die dann die bereits reifen Früchte befallen.

Auf einem Schneidbrett liegen zwei Apfelhälften, welche die schwarzen Fraßgänge der Apfelwicklerlarve ungenießbar gemacht haben.
Da vergeht der Appetit auf Apfelkuchen: Hier war die Larve des Apfelwicklers am Werk

Was kann man tun?

Bereits zwischen Januar und April Anbindepfähle und Borke des Baumes nach Larvennestern absuchen und diese vorsichtig abkratzen.

Fallobst zügig entfernen und über den Biomüll entsorgen; auch faule Früchte schnell vom Baum pflücken und wegwerfen.

Im Mai einen Fanggürtel aus Wellpappe um den Baum legen, hinter dem sich die Larven verstecken können. Diesen Fanggürtel regelmäßigen kontrollieren und die Larven entfernen.

Ende Juli den Fanggürtel erneuern, um die zweite Generation zu erwischen. Anfang November den Gürtel mit den restlichen Raupen entfernen.

Wermutjauche und Nützlinge wie Ohrenhöhler (Ohrwurm-Töpfe in den Baum hängen) und Schlupfwespen, aber auch SF-Nematoden sowie Meisen, Spechte und Fledermäuse können auf natürliche Weise helfen.

Pheromonfallen verwirren und fangen die Männchen, so dass es nicht zur Fortpflanzung kommt. Auch kann man anhand der Anzahl der gefangenen Tiere die Befallstärke einschätzen.

Das Spritzen von biologischen Granulosevirus-Mitteln muss zum richtigen Zeitpunkt erfolgen, um wirksam zu sein: je nach Befallsdichte der Pheromonfallen drei Mal zwischen Mai und Mitte Juni. Für die zweite Generation noch einmal ab Ende Juli. Im Kleingarten wenig praktikabel.

Zwei häufige Irrtümer

Die oft von Larven wimmelnden Gespinste an den Zweigenden haben nichts mit dem Apfelwickler zu tun, das sind die Larvennester der weißlich, schwarz getupften Apfel-Gespinnstmotte. Sie sollten ebenfalls entfernt werden.

Leimringe (nur von Mitte September bis März, um Nützlinge zu schützen) setzt man gegen die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners ein, damit sie nicht zur Eiablage den Stamm hochklettern können. Gegen den Apfelwickler helfen sie nicht.

Mehr dazu:

Apfelwickler im Garten? So schützt du deine Obstbäume

Tipp:

Unter Schadbild.com finden ratlose Gärtner sehr einfach Hilfe bei der Suche nach dem Übeltäter. Über den Vergleich von Schadbildern lässt sich die Ursache für kranke Pflanzen herausfinden.

Einfach den Schaden an der eigenen Pflanze mit den Fotos auf dieser Webseite vergleichen, dann ist das Rätsel schnell gelöst.

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